Alina Kenzel in Bestform – Para-Weltrekord für Niko Kappel
Ihr Einstieg in die Freiluft-Saison in Huelva (Spanien) war mit 17,53 Metern noch nicht nach Wunsch gelaufen. Dass sie besser in Form ist, als das erste Resultat vermuten lässt, unterstrich Alina Kenzel (VfB Stuttgart) am Donnerstag beim Jump & Fly Meeting in Hechingen: Die Kugelstoßerin übertraf in fünf Versuchen die 18-Meter-Marke, gleich dreimal kam sie weiter als 18,30 Meter, und ihr bester Versuch wurde mit 18,56 Metern vermessen. Es war der zweitbeste Wettkampf in der Karriere der 26-Jährigen, nur zwölf Zentimeter fehlen noch zur drei Jahre alten Bestmarke, deren 24 zur Olympia-Norm für Paris.
Die Elfte der Hallen-WM, die mit einer Post-Covid-Erkrankung fast zwei Jahre ausgefallen war und erst seit dem Spätsommer 2023 wieder Wettkämpfe bestreiten kann, setzte sich damit gegen starke nationale Konkurrenz durch: Auch Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) konnte mit vier 18-Meter-Stößen, der beste davon auf 18,39 Meter, überzeugen. Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 18,05 m) brachte zwar nur einen gültigen Versuch zustande, doch der bescherte ihr erstmals seit Januar wieder ein 18-Meter-Resultat.
NIKO KAPPEL ERSTMALS ÜBER 15 METER
Im Kugelstoßen der Männer gehörte die Bühne zuänchst den Para-Athleten. Und diese enttäuschten nicht – sondern boten einen Wettkampf auf Weltklasse-Niveau. In der Klasse F41 wuchtete Niko Kappel (VfB Stuttgart) die Vier-Kilo-Kugel sogar im letzten Versuch zum ersten Mal in seiner Karriere über die 15-Meter-Marke: 15,07 Meter. Damit steigerte er seinen eigenen Para-Weltrekord, aufgestellt zwei Jahre zuvor in Nottwil (Schweiz), um acht Zentimeter. Es war im Übrigen nicht der einzige Weltrekord des Tages: Auch F41-Kugelstoßerin Lara Baars (VfB Stuttgart), international startberechtigt für die Niederlande, war mit 9,25 Metern in Rekordlaune.
Die Männer-Konkurrenz entschied später der Schwede Wictor Petersson (Schweden; 20,10 m) für sich, auf den Plätzen zwei und drei: der Deutsche Hallenmeister Silas Ristl (19,46 m) und Vereinskollege Simon Bayer (beide LAC Essingen; 19,20 m).
TORBEN BLECH IM STABHOCHSPRUNG VORN
So stellten die Kugelstoß-Wettbewerbe dieses Mal den ebenfalls stark besetzten Diskus-Wettbewerb in den Schatten. Allein der Tscheche Marek Bárta (62,05 m) kam hier über die 60-Meter-Marke hinaus, hinter ihm reihten sich WM-Teilnehmer Steven Richter (LV 90 Erzgebirge; 59,33 m) und Christoph Harting (LG Nord Berlin; 59,13 m) ein, Platz fünf gab's für Lokalmatador David Wrobel (VfB Stuttgart; 58,41 m). Im Diskuswurf der Frauen war Antonia Kinzel (MTG Mannheim; 60,33 m) klar die Beste – sechs Ergebnisse zwischen 60 und 61 Metern hat sie nun schon auf ihrem Konto, der erste Wurf auf 61 Meter und darüber hinaus ist zum Greifen nahe.
Den Schlusspunkt unter das Meeting setzten am späteren Abend die Stabhochspringer. Das letzte Wort hatte Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen), der am besten pokerte: Als einziger Athlet nahm er bei 5,60 Metern Anlauf, flug im zweiten Versuch über die Höhe – und hatte den Sieg in der Tasche, ebenso wie jetzt auch im Freien die Leistungsbestätigungsnorm für die EM. Die Steigerung auf 5,70 Meter meisterte keiner der Athleten. Für Oleg Zernikel (ASV Landau) und Pal Hagen Lillefosse (Norwegen) blieb es nach Sprüngen über 5,50 Meter bei den Plätzen zwei und drei.
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